Velo parkt mit Gleisanschluss

Post Basel 2.0

Das Streichen der Stellen auf der Post Basel 2 beim Bahnhof SBB Basel ist exemplarisch für die schweizweite Straffung der einst wegweisenden Paketpostlogistik. Wohin mit dem Post-Reiterbau? Was anfangen mit dem Posttunnel? Was passiert mit den Elektro-Töffs? Was wird aus den Pöstlern?

Heute schwärmen die Pöstler noch aus, bei der Post Basel 2. Was wird morgen sein? Foto VELOP.CH

Geschrieben von VELOP.CH am Montag Mai 9, 2022


Verdichtung verdrängt Logistikgleis

Güterzüge und Gleisanlagen sind aus dem städtischen Raum verschwunden, schreibt Lukas Stadelmann in seinem Artikel 'Ohne Güter keine Stadt' im Hochparterre vom Juni 2021. Zwar verpflichtet das Gütertransportgesetz die Kantone seit 2010 zu Gleisanschlüssen für Industriegebiete. Die Tendenz zu immer mehr und immer kleineren Einzelsendungen sowie die fehlenden Empfangsstrukturen in den Städten lassen diese Gleise jedoch ungenutzt. Beim alpenquerenden Güterverkehr ist der politische Wille zur Verlagerung auf die Schiene klar formuliert, doch im Binnenmarkt scheitert dies am Markt und an der gebauten oder verbauten Realität.

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Personenverkehr verdrängt Post- und Güterverkehr beim Bahnhof. Selbst die Versorgung der Bahnhöfe wird über die Strasse abgewickelt Siehe auch: Gleisfeld im Korsett der Strassen. Bild: Rollende Landstrasse 2015, Foto: Paul Bachmann, Rheinfelden.
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Städtische Annahmegleise wurden zugunsten von Wohn- und Bürobauten aufgehoben. Diese Entwicklung erreichte ihren vorläufigen Höhepunkt 2014 mit dem Abriss des Zürcher Güterbahnhofs zugunsten des neuen Polizei- und Justizzentrums. Wieder hat man ein Areal, das der Ver- und Entsorgung des urbanen Raums gedient hatte, einer anderen Nutzung geopfert. Das erhöht den Druck auf die restlichen Flächen massiv.

Geschrieben von VELOP.CH am Samstag Oktober 16, 2021


Ein Blick auf die Bahnzukunft im Raum Basel

Der Bahnhof Basel SBB trumpft heute mit 2 Logistikzentren auf, deren Konzepte unterschiedlicher nicht sein könnten: Spedition 1980 (SBB, Post) mit Autobahn- und Gleisanschluss und Logistik 2022 (Spedition privat). Hauptkritikpunkt: Das neue Logistikzentrum Meret-Oppenheimstrasse erreichen LKWs von der Autobahn nur über Umwege. Weil im Meret-Oppenheim-Hochhaus wider Erwarten keine Verkaufsflächen vermietet sind, werden auf diesem Umweg praktisch 100% der Waren per elektrische Warenzüge durch die ausgediente PU im UG Westflügel geliefert. Die Besteller sind Gastrobetriebe, Migros, Läden mit Produkten des täglichen Bedarfs, Kleider, Zeitungen sowie das SBB Reisebüro.

Geschrieben von VELOP.CH am Samstag Oktober 16, 2021


Dreispitzareal Basel: Güterbahn verschwindet!

Nachschub für Verteilerzentrum wird fortan mit Lastwagen statt Bahn beliefert.

Seit 1901 wurde das Dreispitzareal Basel mit der Bahn erschlossen. Ab dem Jahr 1994 erfolgte die Bedienung über eine elektrifizierte Strecke direkt ab Rangierbahnhof Muttenz. Es musste keine Strasse, keine Tramlinie mehr für Züge gesperrt werden.

In der Blütezeit verfügte die Güterbahn über rund fünfzehn Gleiskilometer. Mehr und mehr erfolgte die Zustellung mit Lastwagen, die Bahn wurde zunehmend verdrängt. Noch aber verblieb die Bedienung des Verteilzentrums der Migros mehrmals täglich mit Güterzug, umweltfreundlich über das Anschlussgeleise. Nun bringt die schweizerische Eisenbahnrevue in ihrer neuesten Ausgabe die Notiz, dass auch dieser Dienst endet und das Anschlussgeleise abgebrochen wird. Fortan wird der Nachschub für das erwähnte Verteilzentrum mit Lastwagen statt Bahn geliefert. Verantwortlich für diese Entwicklung ist offenbar die Christoph-Merian-Stiftung Basel, Eigentümerin des Dreispitzareals. Damit werden die grossen Investitionen in die Bahnanlagen entwertet und gehen völlig verloren.

Angesichts der Klimadiskussion erscheint der Entscheid der CMS zur Stilllegung der Bahn völlig unverständlich und ist kaum nachvollziehbar. Paradoxerweise findet zu Beginn November in Basel eine Tagung statt unter dem Titel „Wie geht Schiene und Citylogistik“. Für die Merian-Stiftung scheint der Lastwagen klar erste Wahl zu sein.

Zitiert aus pro-bahn.ch von Willi Rehmann am 06.10.2021

Geschrieben von VELOP.CH am Samstag Oktober 16, 2021


Bedienpunkte machen das Schienennetz

Um den Wagenladungsverkehr in der Schweiz rentabel und nachhaltig zu betreiben, wurden in den letzten Jahren Lösungen für die Sanierung schlecht ausgelasteter Bedienpunkte erarbeitet. Insgesamt hat SBB Cargo die Sanierung von 155 sehr schlecht ausgelasteten Bedienpunkten geprüft. Im Durchschnitt wurde an diesen Punkten weniger als ein Wagen pro Tag befördert. 128 der sehr schlecht ausgelasteten Punkte werden seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2012 nicht mehr bedient.

Geschrieben von VELOP.CH am Sonntag Februar 23, 2020