Bei der Fertigstellung des Kantons- und Nationalstrassennetzes würde dem Velowegnetze wenig Beachtung geschenkt. Mit Wildtierkorridoren wurde in der Vergangenheit nicht anders verfahren. Es gibt überraschende Parallelen bei der Planung für übergeordnete Ziel, dem Umgang mit dem Wiederstand und heute das breit abgestütze Zugeständnis in die Vernetzung von Wildtierlpfaden und Velowegen.
Auch in der Schweiz muss Strasseninfrastruktur saniert werden. Während Brücken über eine Autobahn über den Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) finanziert wird, sind die Kosten bei Schienenquerungen noch nicht geregelt. Velo- oder Fussgängerbrücken über die Geleise wie Negrellistegbeim Bahnhof SBB Zürich schlagen mit 11 Mio. viel Kosten zu Buche. Das gibt zu reden.
.Bei Wildtierbrücken besteht breiter Konsens: Wildtierbrücken sollen ohne Wenn-und-aber gebaut werden. 2001 waren schweizweit noch 51 überregionale Wildtierkorridore durch wildtierspezifische Bauwerke zu sanieren. Insgesamt 40 davon queren die Nationalstrasse. In einer Zwischenbilanz (PDF) von 2015 wurde festgehalten, dass ein Viertel der Wildtierkorridore saniert oder in Realisierung ist und ca. ein Drittel in einer Projektierungsphase befindet. Das Astra rechnet mit durchschnittlich ca. CHF 5.7 Mio. Baukosten pro Brücke.
.Um den Bogen über die Wildtierbrücken zur Veloinfrastruktur zurückzuspannen: Am 13. Mai 2020 beschliesst der Bundesrat die rechtlichen Grundlagen zur Umsetzung des neuen Verfassungsartikels. Der Bau von Velowegen bleibt zwar Aufgabe der Kantone, diese sind aber in der Pflicht, Velowege verbindlich zu planen und für ein zusammenhängendes und sicheres Velowegnetz innert einer festgesetzten Frist von 20 Jahren zu sorgen.
.Da einzelne Länder beim Ausbau ihres Velowegnetzes ins Hintertreffen geraten sind, stellt die EU im Rahmen der Connecting Europe Facility (CEF) ein Budget von 200 Millionen Euro zur Verfügung um Behörden aufzumuntern, Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Förderziel "Beseitigung von Engpässen, Verbesserung der Interoperabilität des Schienenverkehrs, Überbrückung fehlender Verbindungen und insbesondere Verbesserung grenzüberschreitender Abschnitte" im transeuropäischen Verkehrsnetz in Angriff zu nehmen. Damit werden im Speziellen Studien und die notwendigen Vorbereitungsschritte für die anstehenden Infrastrukturarbeiten, technische Planung, Genehmigungsverfahren und die Vorbereitung des Ausschreibungsverfahrens etc. finanziell unterstützt.
.Bisher stellen nur wenige Kantone mit Spezialfinanzierungsregelungen für Veloinfrastrukturen Gelder zur Verfügung. In der Regel werden diese integral über die Strassenbauprogramme mit entsprechenden Strassenfonds finanziert, gespiesen durch kantonale Motorfahrzeugsteuern, Kantonsanteile nationaler Verkehrsabgaben sowie teilweise ergänzt durch allgemeine Steuergelder. Erst mit dem neuen Velogesetz von 2018 existiert eine analog zum Fuss- und Wanderwegenetz gesetzlich verankerte Koordinationsaufgabe des Bundes für den Veloverkehr, sowie ein expliziter Planungs-, Bau- oder Erhaltungsauftrag an die Kantone. Am 13. Mai 2020 beschliesst der Bundesrat die rechtlichen Grundlagen zur Umsetzung des neuen Verfassungsartikels: Der Bau von Velowegen bleibt Aufgabe der Kantone. Sie haben künftig aber die Pflicht, Velowege verbindlich zu planen und für ein zusammenhängendes und sicheres Velowegnetz zu sorgen.
.Veloinfrastruktur fördern Kantone zum Beispiel durch
Veloinfrastruktur fördern AGGLOMERATIONEN / STÄDTE / GEMEINDEN mit
Kantonaler Aktionsplan – Veloroutennetz: Am 2. Juni 2020 verabschiedete der Kanton Waadt einen Velo-Aktionsplan, der vorsah, ausserorts - im Zuständigkeitsgebiet des Kantons - 100 Kilometer provisorische Veloinfrastrukturen zu schaffen. Um die Kontinuität und Sicherheit der Anlagen über diese Abschnitte hinaus zu gewährleisten, wurden auch die Waadtländer Gemeinden aufgefordert, Projekte umzusetzen. Der Kanton unterstützte diesen Aufruf mit einem Leitfaden, der vom Büro Transitec erstellt wurde. Dieser Leitfaden enthält viele illustrative Beispiele für rasch umsetzbare Massnahmen wie die Markierung von Velowegen, die Umnutzung von MIV-Spuren oder Parkplätzen für Velostreifen, die Bewilligung des Veloverkehrs auf Busspuren, die Markierung von lokalen Velorouten oder die Schaffung von Veloabstellplätzen. Quelle: mobilservice.ch
Freiwillige CO2-Kompensation – Cargobikesharing: Die Vision von myclimate ist die „Low Carbon Society“, eine 1-Tonnen-CO2-Gesellschaft, die hohe Lebensqualität mit sehr tiefen Treibhausgasemissionen ermöglicht. Die gemeinnützige Stiftung ist eine international ausgerichtete Klimaschutzinitiative mit Wurzeln in der Schweiz. Seit der Gründung als Spin-Off der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) im Jahr 2002 hat sich myclimate zu einem weltweit führenden Anbieter in der freiwilligen CO2-Kompensation entwickelt. Cargobikes sind wahre Transportwunder. Ihre Anschaffung ist allerdings nicht gerade günstig. Der Kauf sollte also gut überlegt sein. In Basel starten im Frühjahr 15 Unternehmen bei Work by Bike mit einem Cargobike in die moderne Transportwelt. Sie können ein Jahr lang das neue Gefährt ausgiebig testen. Quelle: myclamate.ch
Pendlerfonds – Veloabstellplätze am UPK-Campus: Die bestehenden dezentralen Veloabstellmöglichkeiten im auch für Besucher und das angrenzende Quartier offenen UPK-Campus (Universitäre Psychiatrische Kliniken) werden um 170 weitere Veloabstellplätze erweitert. Diese sind überdacht und mit Ständern ausgestattet. Die Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel (UPK) möchten durch das neue Infrastrukturprojekt ein ausreichendes Angebot an Veloabstellplätzen sowohl für die Mitarbeitenden als auch für die den Campus nutzende Bevölkerung schaffen.
Quelle: mobilitaet.bs.ch
Veloringinitiative in Basel: Rund um das Basler Stadtzentrum soll ein auffällig markierter Veloring eingerichtet werden. Der Regierungsrat teilt die Anliegen der Initiantinnen und Initianten der kantonalen Volksinitiative „für eine ringförmige Velo-Komfortroute (Veloring-Initiative)“. Er beantragt dem Grossen Rat Mittel im Umfang von 25 Mio. Franken für die Planung und Realisierung des Velorings. LDP, SVP, TCS, Gewerbeverband, ACS Handelskammer ergreifen dagegen ein Referendum und bringen das Projekt zu Fall.
P wie Passerelle West in Basel: Die 'Neue Gruppe Bahnhof' im Basel fordert eine provisorische Passerelle West über das Gleisfeld Bahnhof SBB. Sie bietet die einmalige Chance mit kleinem Aufwand eine sichere Velo Verbindung vom Gundeli zur Innenstadt zu bauen – jetzt, und nicht erst in 20 Jahren! Artikel: P wie provisorische Passerelle West
Duraduct 2 in Schaffhausen: Die Stadt nimmt die seit Jahren diskutierte Fuss- und Velobrücke "Duraduct" in die Planung auf. Die Umsetzung der Brücke gilt als Zugpferd der Veloförderung in der Stadt. Die Budgetierung der Planungkosten wurden im August 2016 vom Stadtrat in Aussicht gestellt. Artikel: S wie Schaffhausen
Veloweg entlang der Rämistrasse, Zürich: 50 Millionen Franken für 400 Meter Veloweg, oder 125'000 Franken pro Meter – das sei viel zu teuer, sagten Redner von FDP und SVP. Der Kanton, der sich am Projekt beteiligen müsste, würde einem solchen Betrag niemals zustimmen. Die VCS-Lösung würde wiederum das Tram verlangsamen. Einen richtigen Veloweg brauche es gar nicht. Die Steilheit schrecke die Velofahrer sowieso davor ab, die Rämistrasse bergauf zu benutzen. Stephan Iten (SVP) sagte, die Stadt habe schon zu viel Geld ausgegeben für die Planung. Jetzt müsse man das Projekt abbrechen. Quelle: tagesanzeiger.ch
Velotunnel unter dem HB Zürich: Parlamentarier fordern nach jahrelangem Zuwarten die Überweisung des Vorhabens Velotunnel an den Gemeinderat und einen Eröffnungstermin. Als mögliche Bremser gelten der Kanton, das Bundesamt für Strassen (Astra) als Besitzer des Autobahnstummels, die Technik im Untergrund oder Fragen zu den Verkehrsregeln (Elektroroller ja/nein). Wegen der Verzögerungen drohen negative Auswirkungen auf andere Veloinfrastrukturprojekte rund um den Hauptbahnhof. Artikel: Vision für Zürich
Lugano: Parkplatzabgabe: Die Parkplatzabgabe zielt auf Unternehmen und Betriebe, die grosse Verkehrsströme generieren und damit wesentlich zur Überlastung der Tessiner Strassen beitragen. So gilt die Parkplatzabgabe nur für jene Unternehmen, die über 50 oder mehr Parkplätze verfügen. Unternehmen in abgelegenen Gemeinden, die schlecht mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen sind, sind ebenfalls von der Steuer befreit. Mit den Einnahmen gefördert werden Unternehmen, die das Thema Mobilitätsmanagement aktiv angehen wollen. Einsprachen haben das Projekt bis April 2020 leider blockiert. Quelle: www.mobilservice.ch
. .Bei der Fertigstellung des Kantons- und Nationalstrassennetz wurden in der Vergangenheit ohne Rücksicht Barrieren für Velowegnetze erstellt. Besonders einschneidend ist die Abtrennung von Vororten vom Stadtzentrum. Andererseits gibt es auch Beispiele, wo beim Verkehrsnetz auch an den Anbau eines Radwegs an eine Eisenbahnlinie oder oder an die Umwandlung von Betriebsstraßen entlang einer Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnstrecke in eine Veloautobahn gedacht wurde.
Da einzelne Länder beim Ausbau ihres Velowegnetzes ins Hintertreffen geraten sind, stellt die EU im Rahmen der Connecting Europe Facility (CEF) ein Budget von 200 Millionen Euro zur Verfügung um Behörden aufzumuntern, Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Förderziel "Beseitigung von Engpässen, Verbesserung der Interoperabilität des Schienenverkehrs, Überbrückung fehlender Verbindungen und insbesondere Verbesserung grenzüberschreitender Abschnitte" im transeuropäischen Verkehrsnetz in Angriff zu nehmen. Damit werden im Speziellen Studien und die notwendigen Vorbereitungsschritte für die anstehenden Infrastrukturarbeiten, technische Planung, Genehmigungsverfahren und die Vorbereitung des Ausschreibungsverfahrens etc. finanziell unterstützt. Quelle: https://pro.eurovelo.com
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