Agglomerationsprogramm Basel skizziert einen Tiefenbahnhof unter der Bahnhofshalle (youtube.com vom 11.7.2022, Bild links), PLANBASEL präsentiert ihre Vision einer Magnetschwebebahn (youtube.com 2021), die Vereinigung Regio Basilsensis zeigt Umsteiger am Ostflügel (Bild rechts). Medienmitteilung vom 15.2.2023 (PDF).
Während das Herzstück im Standbymodus schlägt, befindet sich die Leistungssteigerung der SBB im Süden des Gleisfeldes bereits im Baugenehmigungsverfahren. Kann wie geplant gebaut werden, dann erreichen Reisende vom ICE, TGV oder ETR den Tram und Bus statt durch die ursprünglich geplante PU ab 2026 über eine Passerelle West, welche auch Reisende und Pendler der geplanten Perrons 19/21 aufnehmen werden.
Wie Perlen einer Kette ist mit dem Bau des Südparks, dem Elsässertor und dem Peter-Merian-Haus der Boden am Platz eine knappe Ressource geworden (siehe auch Artikel im Hochparterre Ignorante Giganten), Spedition und Fernbusse mit Gleisanschluss sind nur erschwert möglich. Dass der Postreiterbau oder das neue Logistikzentrum Meret-Oppenheim-Hochhaus keine Verkehrsdrehscheibe werden sollte (Collage links), ist bedauerlich. Das Überbauen des Gleisfeldes oder ein Tiefenbahnhof scheint unausweichlich geworden.
Die Architekten, welche einerseits knappe Raumverhältnisse am Gleisfeld schaffen, haben anderererseits mit dem Plan eines Herzstückes bereits zum Umbau der Altstadt von unten ausgeholt (Bilder nachfolgend). Ökologische Motive oder die Planung von Veloinfrastruktur spielen dabei nur am Rande oder wie bei der provisorischen Passerelle West erlebt überhaupt keine Rolle. Auf den Mangel wollen wir mit der Initiative VELOP.CH aufmerksam machen und nach Kräften Zwischenlösungen skizzieren. Denn das Velo spielt auf urbanem Gebiet, wo sich der Bahnhof Basel SBB nun einmal befindet, eine entscheidende Rolle bei der Mobilitätswende.
Verknüpfung mit dem Herzstück: Das Schleifen der Altstadt von Unten bei der Rüdengase (im Anzug Plazierung der Bahnstation bei der Hauptpost sind Vorstudie auf Ende 2024 angekündet) Schifflände (links) und Fischmarkt (rechts) dürfte auf Widerstand bei der Bevölkerung stossen.
.Kommentar: Fahrplan zum Herzstück
Basel droht zum Flaschenhals im Nationalen und Transnationalen Schienenverkehr zu werden. Das wirtschaftliche Wachstum der Region und der künftige Ausbau attraktiver Anbindungen ans europäische Hochgeschwindigkeitsnetz sind gefährdet. Engpässe bei der Landesversorgungsämter sind so nicht auszuschliessen. Die Schweiz braucht den Tiefbahnhof. [...] Nur so wird der Regionalverkehr vom übrigen Schienenverkehr entflochten und ist Basel bereit für weitere attraktive Fernverkehrsverbindungen. Die wichtigen Güterverkehrskapazitäten werden gesichert und die Landesversorgungsämter bleibt auf ihrem hohen Niveau. [...] , schreiben die Promotoren auf youtube.com.
Kritiken werden laut, die hochtrabenden Erwartungen auf Bundes-Investitionen für Basel Innerstadt etwas zu relativieren. Es ist für den Güterverkehr am Bahnhof Basel SBB absehbar, nebst dem leistungsfährigen Güterverkehr für die Aufnahme aus Deutschland beim Gateway Basel Nord auch einen solchen aus Frankreich zu forcieren. Eine günstige Variante liegt mit einem dritten Juradurchstich zu disposition. Siehe Artikel Das Basler Herzstück ist wichtiger als ein dritter Juradurchstich.
. .Schlussfolgerung und Empfehlung – Schlussbericht vom 25. Mai 2022
Der vorliegende Fünfpunkteplan Knoten Basel zeigt u.a. den Flächenbedarf auf, um auch künftig die nötigen Kapazitäten für den Bahnausbau gewährleisten zu können. Dieser Flächenbedarf ist räumlich zu sichern und die für die Umsetzungsschritte notwendigen Infrastrukturen sind, wo noch nicht erfolgt, im Sachplan Infrastruktur Schiene und in den kantonalen Richtplänen aufzuführen.
Der Mobilitätsmarkt wird sich in den kommenden Jahrzehnten durch gesellschaftliche und technologische Entwicklungen weiter verändern. Dies gilt es, bei künftigen Investitionen in den Angebots- und Infrastrukturausbau zu berücksichtigen. Um das Risiko von Fehlinvestitionen zu reduzieren, müssen die hier aufgeführten Infrastrukturmassnahmen deshalb periodisch geprüft und gegebenenfalls angepasst werden.
Nach Abschluss des Fünfpunkteplans gehen die Planungen für den langfristigen Kapazitätsausbau des Bahnknotens Basel in die nächste Phase. Von Anfang 2022 bis Ende 2024 werden nun im Rahmen einer Vorstudie die besten Varianten für die Projekte im inneren Bearbeitungsperimeter erarbeitet. Die Vorstudie bildet die Grundlage für die späteren Projektierungsarbeiten. Welche der Projekte wann projektiert und wann umgesetzt werden, entscheidet die Bundesversammlung.
Um die Nachhaltigkeit sicherzustellen, die Aussagekraft zu untermauern und sekundäre Fragestellungen zu untersuchen, wird als nächster Schritt die Vorstudie «Kapazitätsausbau Knoten Basel» ausgelöst.
.Zielfahrzeiten Personenregionalverkehr im Horizont «übermorgen». Grafik aus nachfolgendend verlinktem Schlussbericht.
.Konfiguration Knoten Basel – Schlussbericht vom 25. Mai 2022 (PDF)
. .Das UVEK skizziert am 25.6.2021 die nächsten Ausbauschritte im Bahnknoten Basel (PDF) wie folgt: Die Vorabklärungen haben gezeigt, dass für einen Ausbau des Regional-, Fern- und Güterverkehrangebots über die beschlossenen Ausbauschritte [Anmerkung: Leistungssteigerung Perron 19/21 und 4-spurige Elsässerbahn] hinaus auf lange Frist ein Tiefbahnhof Basel SBB nötig sein dürfte. Zusätzliche Perronkanten sind erforderlich, um die Kapazität des Bahnhofs zu erhöhen. Ein ebenerdiger Ausbau ist aus Platzgründen städtebaulich kaum realistisch.
Weiterhin geprüft wird die Idee eines «Herzstücks»: eine neue S-Bahn-Verbindung zwischen Basel SBB und Basel Badischer Bahnhof mit einer neuen Haltestelle «Basel Mitte» und einer Abzweigung Richtung Basel St. Johann und damit Richtung EuroAirport. Die Strecke unter der Stadt würde zusätzliche Kapazität für die S-Bahn schaffen und so an der Oberfläche Kapazität für den Fern- und Güterverkehr freispielen. Auf die Spitzkehre im Bahnhof SBB könnte im S-Bahn-Verkehr verzichtet werden; der Bahnhof würde zu einem Durchgangsbahnhof.
.Das Herzstück Regio-S-Bahn erhöht die Effizienz im S-Bahn-System und ist das zentrale Vorhaben zur Vernetzung der nationalen Bahnnetze der Region Basel. Seine Realisierung ist die Voraussetzung dafür, dass die heute untereinander nur unzulänglichverbundenen Regionalverkehrslinien in der Nordwestschweiz, in Südbaden und im Elsass zusammenwachsen und zu einem echten S-Bahnnetz mit Durchmesserlinien werden. Das Herzstück nützt Bevölkerung und Wirtschaft im Dreiland und trägt zu einergesunden Entwicklung der Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsräume unserer Region bei.Es sichert die gute Erschliessung von Entwicklungsräumen als entscheidender Standortvorteil im Wettbewerb mit anderen Metropolitanräumen. Die dadurch erzielte Entflechtung von Regionalverkehr, Fern-, sowie Güterverkehr im stark belasteten Bahnkonten Basel ist von gesamtschweizerischem Nutzen schreibt Regio Basiliensis, die Vereinigung für eine Starke Region Basel/Nordwestschweiz und der Verein Pro Herzstück
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