Velo parkt mit Gleisanschluss

Bauwirtschaft und Klimaveränderung

.
Verschiedene Intitiativen wie der Abriss-Atlas untersuchen den Ressourcenverbrauch, prüfen Alternativen wie Kreislaufwirtschaft, Umbau und in der Umnutzung bestehender Gebäude.
.

Zur Aufrechterhaltung einer heute oft defizitären Bauwirtschaft wird Raubbau an Mensch und Umwelt betrieben. "Wir bei Holcim haben uns verpflichtet, das Bauen zu dekarbonisieren, um eine Netto-Null-Zukunft zu schaffen. Die Dekarbonisierung des Bauens beginnt bei unseren Aktivitäten, insbesondere bei der Zementherstellung" ist auf holcim.com nachzulesen. Greenpeace ordnet ein: 122 Fälle von Umweltverschmutzung und Menschenrechtsverletzungen in 34 Ländern, für die der Schweizer Konzern LafargeHolcim verantwortlich ist oder Verantwortung übernehmen müsste. Das ist das Ergebnis von Recherchen von Greenpeace Schweiz.

.

Der Holcim-Report von Greenpeace

.



Bericht herunterladen (deutsch)
Download summary (english)

.

Die Erstellung, der Betrieb und der Rückbau von Gebäuden sind für 40 Prozent des CO2-Ausstosses und für einen enormen Ressourcenverbrauch verantwortlich. Die Städte heizen sich in den Sommermonaten immer mehr auf. Wie geht Bauen mit weniger Ressourcenverbrauch und was heisst Bauen angesichts des Klimawandels?

Verschiedene Intitiativen wie der Abriss-Atlas untersuchen den Ressourcenverbrauch, und regen an Alternativen wie Kreislaufwirtschaft, Umbau und in der Umnutzung bestehender Gebäude zu prüfen statt Abzureissen. Mit einem offenen Brief möchten die Initianten Abbruchmuratorium das Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen zu einem Dialog bewegen: "Wir fordern ein Abriss-Moratorium: Statt Abriss und Neubau stehen wir für Erhalt, Sanierung, Umbau und Weiterbauen im Bestand. Jeder Abriss bedarf einer Genehmigung unter der Maßgabe des Gemeinwohls, also der Prüfung der sozialen und ökologischen Umweltwirkungen" schreiben die Initianten.

.


Das Abriss-Moratorium

  • aktiviert die großen Potenziale im Bestand und bereits versiegelter Flächen für die Schaffung der von Ihnen avisierten 400.000 neuen Wohnungen jährlich. Erhalt, Sanierung, energetische Verbesserung, aber auch Aufstockungen, Erweiterungen und die Anpassung an zukünftige Nutzungsanforderungen sind konstruktive Antworten auf die Wohnungsfrage.
  • nutzt den Gebäudebestand als wirksames Mittel gegen Energie- und Klimakrise. Es bewahrt und verwendet die im Material gespeicherte graue Energie. Außerdem vermindert es den Bedarf an energieintensiven und klimaschädlichen Baustoffen wie Beton und Stahl.
  • ist ein Schritt zur Kreislaufwirtschaft. Statt Abriss fördert es die Etablierung von Infrastrukturen für die Wiederverwendung von Bauteilen. In der zirkulären Stadt bedarf es schließlich keiner Deponie mehr.
  • verhindert Gentrifizierung und Verdrängung in Ballungsräumen, die mit Abriss und Neubau oftmals einhergehen, und begegnet so sozialen Spannungen.
  • ist ein Beitrag zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Transformation. Es steht für die Wertschätzung von Pflege und Reparatur des Bestehenden in seinem ganzen baukulturellen und geschichtlichen Reichtum.
.

Die Politik muss dafür klare regulatorische Rahmenbedingungen schaffen.

  • Vorgaben, die den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden in die wirtschaftliche und ökologische Bewertung verbindlich einbeziehen und zum Standard in Genehmigungsprozessen machen. Gemeinwohlorientierte Projekte bleiben als Ausnahme möglich.
  • den Erhalt von Gebäuden zu erleichtern und ökonomisch attraktiver zu machen.
  • Leerstand in Städten zu begegnen und den Fokus auf Innenentwicklungsmaßnahmen zu legen, wie es mit dem beschlossenen Ende des § 13b Baugesetzbuch (Einbeziehung von Außenbereichsflächen in das beschleunigte Verfahren) vorgesehen ist.
  • die Forderung nach konsequenter Einhaltung der Klimaziele im Gebäudesektor.+
  • Förderungen von Re-Use-Konzepten in der Architekturpraxis, so Unterstützung bei der Nutzung wiederverwendbarer Bauteile, der Errichtung dezentraler Bauteillager und digitaler Bauteilbörsen.
.

Geschrieben von VELOP.CH am Mittwoch November 1, 2023

Permanenter Link - Category: auto-velo-tram-fuss

« Sidney: Velobrücke im Zuge Renaturierung - Baum als Wegmarke »