Basel erhält einen neuen Brunnen mit 19 Metern Durchmesser. Darin kommt eine 3.6 Meter hohe Vergrösserung der Figur "Spirale (der Gang der Natur)" der Künstlerin Meret Oppenheim zu stehen. Die Kosten für die Platzgestaltung tragen die Bauherrin SBB und der Kanton Basel-Stadt, der einen Betrag aus dem Mehrwertfonds beisteuert. Für die Brunnenfigur trägt der Swisslos-Fonds 430’000 Franken bei. Das ist sehr erfreulich und ein Gewinn für den Standort.
Wo aber bleiben die Veloabstellplätze, wo parkt das Velo mit Gleisanschluss? Eben rollt Meret ihr Velo über den Platz, schiebt die Membercard durch den Schlitz des Lesegerätes und lässt ihr Velo durch die Schiebetüre eines automatischen Lifts in den Untergrund gleiten. Spiralförmigen Greifarme winden sich durch die Öffnungen im Boden. Die Szene mag utopisch anmuten, doch der Betrieb eines Lifts in den Untergrund ist keine Spinnerei. Schon weil der Platzbedarf im UG (Verkaufsfläche Elektronik) in Zukunft nicht knapper sondern zunehmend überflüssig werden könnte, ist das Bewirtschaften von Veloabstellplätze sehr willkommen. Bild: Mit Biceberg ins UG mit dem Velo.
. .barfi.ch schreibt 2016: Mit durchschnittlich 130'000 Personen, die sich Tag für Tag über die Bahnhofspassarelle quälen, sei Dichtestress auch bei den Drahteseln nicht verwunderlich. Zwar sei der neue Veloparkplatz unter der Passarelle über die neue Meret Oppenheim-Strasse erschlossen. Aber die Zu- und Abgänge seien nicht geklärt und direkt von der Güterstrasse kommt man halt nicht zum Parkplatz. 2019 wird mit einem parlamentarischen Anzug Veloabstellplätze rund um den Bahnhof SBB die Regierung gebeten, sich dem Veloschwerpunkt West annehmen. Die Gundeldingerzeit berichtete regelmässig über die Velomisere und publizierte u.a. unsere Initiative Veloparkt beim Media Markt (PDF, p3). Der Mediamarkts im UG würde Raum für ein Velosilo gerne abgeben, die Ladenfläche wird in Zukunft kaum grösser, sondern schrumpfen, gibt der Geschäftsführer auf Anfrage an. Ebenso stünden einige PPs im UG-2 leer stehen, welche die SBB für bessere Zeiten für sich behält, statt sie an seine Mitarbeiter abzugeben. Absurd.
.Der Druck wächst und doch geht nichts. In einem weiteren Anzug 2020, das Logistikzentrums Meret-Oppenheim-Hochhaus ist inzwischen im Bau, wird der Regierungsrat erneut um die Prüfung gebeten, im Bereich Bahnhof Basel SBB Gundeli-Seite ein unterirdisches Veloparking mit einer Kapazität von mind. 1000 Plätzen und direktem Liftzugang zur Passerelle zu prüfen. Unter den Mitunterzeichnern ist auch die spätere Regierungsrätin Esther Keller. Und wirklich, die Antwort auf den Anzug vom Herbst 2022 macht Hoffnung: Ideen für eine unterirdische Velostation hat das Bau- und Verkehrsdepartement zusammen mit der SBB bereits in den Jahren 2016 und 2017 geprüft. [...] Die Erstellung einer unterirdischen Velostation ist gemäss Einschätzung des Regierungsrats nur gleichzeitig mit einem Grossvorhaben in diesem Raum sinnvoll und wirtschaftlich vertretbar. Mit den anstehenden Projekten für neue Perron-Erschliessungen in den einzelnen Ausbauschritten im Bahnhof SBB werden die zusätzlich benötigten Veloabstellplätze gemeinsam von SBB und Kanton mitgeplant. Die Realisierung der nötigen Veloabstellplätze wird dann gestaffelt und abgestimmt auf die Ausbauschritte der SBB verpflichtend.
.Nachdem die Grossprojekte Logistikzentrum Meret-Oppenheim-Hochhaus und prov. Passerelle umgesetzt sind und die VeloPP-Doppelstöcker weiterhin im Regen stehen, gibt der Kanton und SBB bekannt, im Rahmen eines Neubaus der Margarethenbrücke ein unterirdisches Veloparking beim Stellwerk, bzw. dem Brückenkopf Süd sowie eines an der Ecke Viaduktstrasse, dem Brückenkopf Nord vorzusehen. Der Planungshorizont verschiebt sich damit zeitlich weit in die Ferne, nach 2035, dem Grossprojekt Tiefbahnhof Bahnhof Basel SBB.
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