Vorschlag: Velobahn direkt in das Parkdeck führen. Visualisierung: VELOP.CH
.Das Projekt Nauentor, also die Neubebauung des Postreiters entlang der Peter Merian-Brücke, liegt aktuell beim Grossen Rat. Für das Gundeli ergibt sich die Chance einer verbesserten Anbindung zur Innenstadt und zum Bahnhofplatz.
Der vorliegende Ratschlag spricht etwas grossspurig von einer «Magistrale» für FussgängerInnen, erklärt aber nicht, was daran so magistral sein soll. Zudem bleiben Fragen offen: Wie kann das Gundeli besser an die Stadt angebunden werden, wie wäre die Nauenstrasse besser zu queren, ist z.B. mehr Grünzeit an den Ampeln vorgesehen oder sind andere Verbindungen geplant? Es scheint, dass die vielen geplanten Autoparkplätze verkehrs- und städtebaulich bessere Lösungen verhindern. Für den Veloverkehr sind dagegen nur 400 Abstellplätze vorgesehen, und eine direkte Zufahrt wird nicht garantiert. Schon heute sind die Veloparkplätze auf dieser Seite des Bahnhofs knapp.
Mit den Entwicklungsgebieten Auf dem Wolf, Walkeweg, Nordspitze und Hagnau wird es viel noch mehr Velofahrende geben, die zum Bahnhof SBB fahren wollen. Der Druck, das Velo auf der Ostseite abzustellen, wird zudem verstärkt durch den Bau der Geleise 17+18, der den Wegfall der Veloparkplätze unter der Passerelle zur Folge haben wird. Auch mit den Erfahrungen im Bereich Centralbahnplatz/ Passerelle und anderen Schweizer Bahnhöfen gehen wir von einem Bedarf von mindestens 800 zusätzlichen Abstellplätzen aus, die zudem zwingend fahrbar erreichbar sein müssen. Diese könnten und sollten eigentlich schon heute eingerichtet werden, der Platz und die fahrbaren Rampen dazu sind bereits vorhanden schreibt Roland Chrétien, Geschäftsführer Pro Velo beider Basel in der Gundeldingerzeitung vom Juli 2020.
.Vision Tinguelytreppe
.Die Bau- und Raumplanungskommission (BRK) des Basler Grossen Rats empfiehlt im Februar 2021 die rechtlichen Rahmenbedingungen zum Bau des Grossprojekts Nauentor beim Bahnhof SBB zu bewiligungen, pocht aber auf Verbesserungen für den Veloverkehr und auf einen festgelegten Anteil an preisgünstigen Wohnungen. Das Parlament entscheidet voraussichtlich im März 2021. ( bazonline.ch vom 5.2.2021)
Inzwischen ist der Bebauungsplan mit Nachbesserungen abgesegnet, der Architekturwettbewerb Areal Nauetor entschieden. Mit dem Neubau sind die Veloforderungen erfüllt, was haben die Planer während der Zwischenzeit zu bieten? Die Fussgängerpasserelle von der Solothurnerstrasse ist wie selbstverständliche bereits wiederhergestellt. Warum muss für eine parallel dazu gebaute Veloverbindung wieder interveniert werden? Aus der Motion «Velopasserelle vom Gundeli über die Bahngeleise zum Elsässertor» vom 14.09.2023 zitiert: Eine provisorische Velobrücke über die Bahngeleise ist sehr sinnvoll, weil während dem Neubau der Margarethenbrücke sowie dem im gleichen Zeitraum laufenden Bau des Projekts Nauentor auch auf der Peter Merian-Brücke mit erheblichen Verkehrseinschränkungen für den Langsamverkehr zu rechnen ist. Die provisorische Velopasserelle sollte so lange bestehen bleiben, bis auf der Peter-Merian- und Margarethenbrücke wieder genügend Kapazität für den anfallenden Veloverkehr besteht.
Die Regierung schreibt dazu: Die Bau- und Genehmigungsprozesse im Bereich von Bahnanlagen sind aufwändig, für Provisorien von dieser Grösse sind keine vereinfachten oder verkürzten Verfahren möglich. [...] Der grösste Teil der geforderten provisorischen Velopasserelle führt als Brücke über Bahnhofsan- lagen (Gleisfelder und Perrons). Diese Bahnhofsanlagen werden derzeit und auch in den kommen- den Jahrzehnten mehrmals erheblich umgebaut. In der Folge ergibt schon eine grobe Betrachtung, dass es sehr schwierig wird, geeignete Standorte für Brücken-Stützen im Gleisfeld oder auf den Perrons festzulegen. Daher müssten auch technische Lösungen untersucht werden, bei denen keine Stützen im Gleisfeld erforderlich sind oder die Stützen nachträglich angepasst bzw. verschoben werden können. Die Lösungen werden somit sehr komplex, was die Planungszeit sowie den Genehmigungsprozess verlängert und die Velopasserelle insgesamt teuer macht. Zudem wird eine derartige Brückenkonstruktion erhebliche Auswirkungen auf das Stadtbild und auf umliegende, zum Teil denkmalgeschützte Gebäude und Anlagen haben.
Keine der genannten Probleme stellt sich bei einer provisorischen Velobrücke in den Reiterbau. Eine Lösung scheint an mangelndem Interesse der Entscheider zu scheitern.
.Vision: Tinquelyweg führt vom Parkdeck direkt zum Parkweg.
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