Velo parkt mit Gleisanschluss

Bedienpunkte machen das Schienennetz

Um den Wagenladungsverkehr in der Schweiz rentabel und nachhaltig zu betreiben, wurden in den letzten Jahren Lösungen für die Sanierung schlecht ausgelasteter Bedienpunkte erarbeitet. Insgesamt hat SBB Cargo die Sanierung von 155 sehr schlecht ausgelasteten Bedienpunkten geprüft. Im Durchschnitt wurde an diesen Punkten weniger als ein Wagen pro Tag befördert. 128 der sehr schlecht ausgelasteten Punkte werden seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2012 nicht mehr bedient.

SBB Cargo und die anderen Bahnen in der Schweiz fahren aktuell noch über 300 Bedienpunkte im Wagenladungsverkehr regelmässig an.[2] Trotzdem bleiben aber über 98 Prozent des bisherigen Transportvolumens weiterhin auf der Schiene.

Quelle: wikipedia.org

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Spedition per Bahn in die Städte

Obwohl die Schiene bevorzugt als Transportmittel für lange Distanzen eingesetzt wird, beliefert der Detailhändler Coop seine 42 Genfer Geschäfte seit drei Jahren auch auf kurzer Distanz mit der Bahn. Ausser frischem Brot wird das gesamte Sortiment von der 63 Kilometer entfernten Westschweizer Zentrale bei Lausanne auf der Schiene geliefert. Dieses Projekt soll einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das Ziel sei es, bis 2023 eine neutrale CO2-Bilanz aufzuweisen. Der Transport auf der Schiene weist aber auch noch weitere Vorteile auf. Im Gegensatz zu den Lastwagen, welche von Staus gebremst werden und das Nachtfahrverbot beachten müssen, können Züge immer verkehren.

An sechs von sieben Tagen fahren jeweils drei Züge von der Waadtländer Verteilerzentrale in Aclens bei Lausanne bis zum Bahnhof La Praille inmitten in der Stadt Genf. Der erste Zug bringt um 2 Uhr morgens Früchte und Gemüse, die nachfolgenden Lieferungen kommen um 4:30 und um 11:15 Uhr an. RailCare, seit 2010 Tochtergesellschaft der Coop Gruppe, liefert mit relativ kurzen (240 Meter) Wagenkompositionen, die auch auf dem Hochgeschwindigkeitsnetz der Personenzüge verkehren. Jeder Zug transportiert bis zu 28 Container, die nicht nur Coop gehören. Auch andere Firmen wie McDonald’s nutzen das Angebot.

Im Zentrum von Genf angekommen werden die Container in wenigen Minuten horizontal vom Zug auf die Lastwagen abgeladen, welche die Waren zum Verkaufsort befördern. Laut Coop können auf diese Weise sechzig Lastwagenfahrten täglich zwischen der Waadtländer Zentrale in Aclens und Genf eingespart werden. Die tiefen Diesel- und Benzinpreise sprechen zurzeit nicht unbedingt für die Schiene. Beobachtet man jedoch die Veränderung des Strassenverkehrs, so kann sich Coop vorstellen, dieses Modell auch auf andere Schweizer Städte zu adaptieren und prüft mittelfristig die Einführung in der Stadt Basel.

Die Versorgung der Städte mit der Bahn ist an sich nichts Neues. Die regionale Genossenschaft Migros Genf ist neben dem Bahnhof La Praille stationiert und kann direkt beliefert werden. Migros arbeitet seit mehr als 50 Jahren mit SBB Cargo zusammen. Jean-Bernard Pouget, verantwortlich bei Migros Genf für Logistik und Transport, sagt, dass 100 Prozent der nicht verderblichen Nahrungsmittel und des Non-Food-Bereichs auf der Schiene nach Genf geliefert werden. «Nur verderbliche Waren kommen mit dem Lastwagen.»

Obwohl die Bilanz von Coop auf den ersten Blick besser ausschaut, macht die Komplexität der Logistik den Vergleich der beiden Unternehmen schwierig. So werden zum Beispiel von Coop die Genfer Marktprodukte zuerst mit dem Lastwagen nach Aclens transportiert, um dann mit RailCare nach Genf zu kommen. Dies ist ein Nachteil der von Coop gewollten Zentralisierung. Im Gegensatz zum Konkurrenten Migros, der in der Westschweiz vier Verteilzentralen hat, gibt es von Coop nur eine einzige in Aclens.

Quelle: alpeninitiative.ch am 22.9.2016

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Basel Rheinhafen

Der Bund hatte im Juli 2018 einen Investitionsbeitrag für den Bau der ersten Etappe von Gateway Basel Nord zugesichert: Das BAV will den Bau des nationalen Containerterminals für den Umlad Schiene-Strasse mit rund 83 Millionen Franken unterstützten. Aus guten Gründen: Gateway Basel Nord ist ideal gelegen am Eingangstor der NEAT und den Güterverkehrsströmen von Rotterdam nach Norditalien. In Basel Nord besteht die raumplanerisch einmalige Gelegenheit, Strasse, Schiene und Binnenschifffahrt zu verknüpfen. Das Areal ist im kantonalen Richtplan als Logistikfläche eingetragen.

Basel Nord ist der einzige Standort in der Schweiz, wo mit vertretbarem finanziellen Aufwand 750 Meter lange Umschlaggleise realisierbar sind. Es ist auch der einzig mögliche Schweizer Standort am Rhein für ein Hafenbecken mit direkter Anbindung an Schiene und Strasse.

Das neue nationale Grossterminal sorgt für die bis anhin fehlende effiziente Bündelung der Containerverkehre im kombinierten Verkehr in der Schweiz. Dadurch wird die Verlagerung auf die Schiene gefördert. Heute verlassen rund 90 Prozent der Container die Rheinhäfen per Lastwagen; lediglich 10 Prozent werden per Bahn weiter transportiert. Der Investitionsbeitrag des Bundes ist mit der Auflage verbunden, den Schienenanteil auf 50 Prozent zu erhöhen. So lassen sich 100 000 Lastwagenfahrten pro Jahr einsparen. Der CO2-Ausstoss wird reduziert und damit ein Beitrag an den Klimaschutz geleistet.


Bimodales Terminal: Baubeginn für 2020 geplant. Das Gütertransportgesetz sieht Investitionsbeiträge des Bundes an den Bau von Umschlagsanlagen des kombinierten Verkehrs vor. Auf diese gesetzlichen Grundlagen stützt sich das BAV. Gegen seinen Finanzierungsentscheid hatte ein Wettbewerber im September 2018 Beschwerde eingereicht. Diese Beschwerde hat das Bundesverwaltungsgericht im Oktober 2019 gutgeheissen und den Entscheid zur Neubeurteilung an das BAV zurückgewiesen. Konkret: Das BAV muss andere Terminalbetreiber im Verfahren anhören. Deshalb rechnet die Gateway Basel Nord AG mit einer Projektverzögerung: Die Eröffnung des bimodalen Terminals ist neu für Ende 2022 geplant.

Das verschafft dem Projektteam mehr Zeit, um mit den Umweltverbänden WWF und Pro Natura zu einer einvernehmlichen Lösung in Bezug auf Ersatzflächen zu kommen. Als Ersatz für das ökologisch wertvolle Brachland beim ehemaligen Rangierbahnhof der Deutschen Bahn wird ein gleichwertiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere gesucht. Parallel wird die Gründung der Betriebsgesellschaft vorangetrieben.

Grenzüberschreitende Logistikdrehscheibe
Die Deutsche Bahn, das deutsche Bundeseisenbahnvermögen und der Kanton Basel-Stadt koordinieren die Weiterentwicklung der Eisenbahn-Infrastruktur auf dem Gelände des ehemaligen Badischen Rangierbahnhofs. Die DB baut die Rheintalstrecke Karlsruhe–Basel auf vier Gleise aus und schliesst diese an die NEAT an.
Für den Umschlag des kombinierten Verkehrs dient eine internationale Logistikdrehscheibe: Ein erweiterter Containerterminal der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene–Strasse (DUSS) sowie das Gateway Basel Nord beidseits der Landesgrenze, schliessen die Lücke zur Verlagerung von der Strasse auf die Bahn. Die schweizerischen Rheinhäfen schliessen den Hafen an diese Drehscheibe an und machen sie damit trimodal (Bahn–Schiff–Strasse). Dazu muss die DB ihre Güterstrecke Badischer Bahnhof–Weil am Rhein verlegen.

Der Kanton Basel-Stadt unterstützt den Bau der Logistikinfrastruktur als bedeutenden Wirtschaftsfaktor. Dem Grossen Rat liegt ein Budgetantrag für das neue Hafenbecken 3 über 115 Millionen Franken vor. Im Gegenzug soll der Kanton künftig die Möglichkeit erhalten, mit der Verlagerung von Hafen- und Bahninfrastrukturen das heute vom Hafen belegte Rheinufer für eine städtische Entwicklung zu nutzen.

Medienmitteilung mit dem Bundeseisenbahnvermögen (BEV) und den Konzerngesellschaften der Deutschen Bahn (DB) medien.bs.ch am 15.11.2019

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Tramnetz2030

Das Tramnetz muss mit der dynamischen Entwicklung der Region Schritt halten, damit das Tram auch in Zukunft seine Vorteile als komfortables und flächeneffizientestes Verkehrsmittel voll ausspielen kann. Die Weiterentwicklung verfolgt zwei Ziele: die Verbesserung der Zuverlässigkeit und Stabilität des Tramnetzes sowie die Erschliessung neuer Entwicklungsgebiete.

Heute fahren bis zu sieben Linien zwischen der Schifflände und dem Barfüsserplatz. Dieser Flaschenhals hat Auswirkungen auf das gesamte Netz, insbesondere bei Störungen. Deshalb muss die Innenstadt entlastet werden. Neu sollen ab 2030 nur noch fünf Linien über diese zentrale Achse verkehren.
Und im Baselbiet soll der Doppelspurausbau Spiesshöfli in Binningen das Expresstram 17 ermöglichen, welches nur noch an bestimmten Haltestellen stoppt, und für schnellere Verbindungen sorgt.

Mit dem Tramnetz 2030 werden zudem neue Entwicklungsgebiete in der Stadt und der Region erschlossen sowie die S-Bahn noch besser angebunden. Kurz: Die Region wächst auch im öffentlichen Verkehr immer mehr zusammen.

Quelle: tramnetz2030.ch

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Übersicht aller neuen Tramstrecken im Tramnetz 2030
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Verteilzentrum von Coop tagblatt.ch vom 7.11.2013
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Weiterführende Informationen
xrail.eu
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Geschrieben von VELOP.CH am Sonntag Februar 23, 2020

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