Velo parkt mit Gleisanschluss

Schwammstadt jetzt

St. Alban-Rheinweg: Bei Starkregen staut sich das Regenwasser bei der Dole.
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Der Kanton und Gemeinden sind aufgefordert auf den aktuellen Klimanotstand zu reagieren und beim Erneuern von Strassen über das übliche Kanalisieren hinauszudenken. Wasser und Bäume stehen neu im Zentrum, nicht nur zum Erhalt pitoresker Strassenzüge sondern auch zum Schutz vor Folgen von Extremwetterphänomenen wie Starkregen und Hitze.

Die Kanalisation ist bei Starkregen überfordert. Das Zauberwort heisst "Schwammstadt". Die Wasserbetriebe sprechen von einem Paradigmenwechsel: Regen soll in Zukunft dort gespeichert werden, wo das Wasser versickert oder verdunsten kann. Denn jeder Tropfen, der abfliesst, sei ein verlorener. Werden Strassen oder Plätze saniert, wird dieses Schwamm-Element künftig mitgedacht – vor allem in der Innenstadt. Zudem lässt die Umweltverwaltung prüfen, welche bislang noch zubetonierten oder anders versiegelten Flächen wieder entsiegelt werden können, um Wasser zu speichern.

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Wo möglich wird in grossen Städten entsiegelt. Bild: Rue Saint-Lazare (links) und Rue de la Monnaie in Paris.
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In der Vergangenheit ist durch den Strassenbau viel Boden verdichtet worden, in Kernstädten durch das Ende des Kopfsteinpflasters. Sogar die berühmten Bächle in Freiburg im Br. drohten aufgeschüttet zu werden. Der Freiburger Automobil-Club forderte In den 1950er Jahren die Beseitigung der Verkehrshindernisse. Zum Glück blieb die Stadt standhaft und die Bächle sind erhalten geblieben. Nebst ihrem Beitrag zum pitoresken Stadtbild sorgen sie auch für ein mildes Mikroklima. Die Bächle von Freiburg i.B. haben in zwischen einige Nachahmer. Inzwischen sorgen sie auch für die kluge Regenwassertrennung bei den heute öfter auftretenden Starkregenfällen, was die Kläranlagen entlastet und somit Kosten spart.

Mit dem Klimawandel werden Hitzeperioden häufiger, länger und heisser. Bereits heute leidet die Basler Bevölkerung an heissen Sommertagen unter der Hitze. Um die Aufenthaltsqualität an Orten, wo keine dauerhafte Begrünung möglich ist, zu verbessern, schafft das Bau- und Verkehrsdepartement diesen Sommer an verschiedenen Orten mit mobilen Elementen neue Schattenplätze, schreibt das Bau- und Verkehrsdepartement in ihrer Medienmitteilung.

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Abgenutzten Asphalt und Kopfstein sein lassen können ein Beitrag sein zur Verbesserung das Mikroklima.
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Potential für Verbund- und Pflastersteine ausschöpfen: Wer mit der Bahn unterwegs ist, begegnet Verbundsteine auf den Perrons. Verbund- und Pflastersteine ausschöpfen Sickersteine leiten Oberflächenwasser schnell in den Untergrund ab und versorgen das darunterliegende Erdreich mit Luft. Bei entsprechender Materialwahl sind mit Verbundstein-Böden auch mit schweren Motorfahrzeugen befahrbar. Für Planer und Ausführende gilt es, die Verkehrslastklassen zu beachten. Durch das ausgeklügelte Nockenverbundsystem kann das Verschieben der Steine unter Belastung verhindert werden. Die befahrene Fläche ist gut verfestigt aber trotzdem Wasserdurchlässig, die Bodenversiegelung kann umgangen werden.

Die Steine sind frostsicher, dürfen aber nicht mit Tausalz bestreut werden. Dem kommt das Verbot für Private von Verwendung von Streusalz entgegen, denn Streusalz schadet der Natur. Um die Strasse eisfrei zu halten soll gefegt werden oder abstumpfende Streumittel wie Sand, Kies oder Sägespäne, die die Rutschgefahr mindern.

Mehr Informationen zu Schwerlastplasterstein, Verbundstein (verschiedenes Material und Form), Pflasterstein (mit/ohne Nocken, gebrochen/glatt), Sickerstein (mit/ohne Nocken) sind auf Herstellerseiten zu finden.

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Geschrieben von VELOP.CH am Freitag Juli 31, 2020

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