Quelle: www.businessinsider.com
USA: Die erdrückende Zahl der Ladenschliessungen im Detailhandel wird sich voraussichtlich 2019 fortsetzen. Die Verkaufsfläche im Detailhandel verringerte sich 2017 um 102 Millionen Quadratfuß, 2018 waren es sogar 155 Millionen Quadratmetern, schreibt businessinsider.com. (aktualisiert: 2019 schlossen 9100 Läden)
Ähnliches Ungemach droht dem Detailhandel in Europa. Was tun bei Leerständen in den Städten? Unser Vorschlag: Veloparking statt Einkauf im UG (siehe Artikel zum Schluss).
Verschiedene Studien zeigen, dass Velofahrer eher lokal einkaufen. Ihr Einkaufskorb ist zwar klein, aber um so öfter tätigen sie ihre Einkäufe. Sie verbringen auch mehr in der lokalen Gastronomie. Wer seine Besorgungen einfach mit dem Velo tätigen kann, trennt sich häufiger vom einen Aato. Damit stehen einem Haushalt rund 3.000 CHF pro Jahr mehr zur Verfügung. Bild: www.gracq.org
.Nebst der Reduktion der Luftverschmutzung wird mit Velofahren auch Lärm reduziert. Es ist ein Gewinn für Wohnungen, Kommunale Einrichtungen, Büros und nicht zuletzt für Gastrobetriebe mit Nutzung der Allmend. Von den positiven Auswirkungen auf die Gesundheit durch Velofahren abgesehen.
Velofahrer kosten 100 Millionen Franken pro Jahr 30.7.2018
Velofahrer kosten die Allgemeinheit jährlich unter dem Strich rund 100 Millionen Franken – ohne Infrastruktur. Unter anderem verursachen sie Unfallkosten von 525 Millionen Franken – aber sie erzeugen auch öffentlichen Nutzen, wie die Fachleute der Institute Ecoplan und Infras in ihrer Studie über externe Effekte des Verkehrs erklären. Sie halten den Zweiradlenkern zugute, dass diese sich körperlich betätigen, deswegen gesünder sind und damit Krankheitsfälle verhindern. Die Allgemeinheit profitiert davon zum Beispiel durch tiefere Spitalkosten und geringere Produktionsausfälle. Gemäss den Studienautoren generieren die Zweiradbenutzer damit 452 Millionen Franken Nutzen zu Gunsten Dritter.
Von allen Verkehrsarten ist einzig die Bilanz der Fussgänger positiv: Diese verursachen geringe Kosten und tun viel für ihre Gesundheit. Sie sorgen damit für einen Überschuss von 430 Millionen Franken jährlich. Das entspricht einem externen Nutzen von 10 Rappen pro gelaufenen Kilometer. Autos hingegen lösen jährlich externe Kosten von 8,4 Milliarden Franken aus, Motorräder 800 Millionen, die Personenzüge 600 Millionen und öffentliche Busse 285 Millionen Franken. Die entsprechenden Schätzungen hat der Bund nun zum zweiten Mal anstellen lassen. Der Hauptunterschied zur ersten Studie vor vier Jahren ist dabei der Wert des Lebens: Damals bewerteten die Fachleute ein Menschenleben mit 3,4 Millionen Franken. Mit Verweis auf neue internationale Forschungsergebnisse haben sie diesen Betrag nun auf 6,2 Millionen Franken angehoben. Damit steigt der statistische Wert eines Lebensjahrs von 99900 Franken auf 235000 Franken. (ffe)
Quelle: tagblatt.ch
Amt für Raumplaung: (Update 2018): Externe Kosten aller Verkehrsmittel (PDF)
Velofahrer nützen der Allgemeinheit mehr als sie kosten 10.7.2014
Das Bundesamts für Raumentwicklung veröffentlicht im Abstand von 10 Jahren ihren Schlussbericht zu den externe Kosten des Verkehrs. 2014 wurden erstmals die externen Kosten aller Verkehrsmittel erfasst, also auch der Fliegerei, Velofahrer und Fussgänger. Dabei ergab sich, dass der sogenannte Langsamverkehr 1,3 Milliarden Franken an externem Nutzen generiert. Klar fällt dieser primär auf die aktive Person, weil sie gesünder lebt. Doch erkennt die Studie auch eine Entlastung für die Allgemeinheit. Die Rede ist von einer «Ressourceneinsparung».
Durch die bessere Gesundheit der «Langsamverkehrer» reduzieren sich die Krankheitsfälle, wodurch Arztkosten und schliesslich Krankenkassenkosten eingespart werden können. Auch die Arbeitgeber profitieren davon, dass diese Gruppe seltener bei der Arbeit ausfällt. Laut Studie konnten die geh- und tretfreudigen Schweizer im Referenzjahr 2010 knapp 125 000 Lebensjahre gewinnen, davon 15 000 Erwerbsjahre. Gut 10 000 Todesfälle konnten verhindert werden – 1500 von Erwerbstätigen.
Sterben weniger Leute, müssen auch weniger Hinterlassenenrenten ausbezahlt werden. Auch gut 20 000 Spitaleinweisungen waren nicht nötig. Die Gesundheitseffekte ergeben sich zu rund 70 Prozent aus dem Fussverkehr und rund 30 Prozent aus dem Veloverkehr.
Quelle: azonline.ch
Amt für Raumplanung: Externe Effekte des Verkehrs 2015 (PDF)
Aus gebebenem Anlass fragen wir uns, wohin mit den Fahrrädern in der Kernstadt und der Einkaufsstrasse vor dem Kaufhaus. Wir halten fest: Ein Veloparking wäre idealerweise im UG zu realisieren. Genau da aber befindet sich nach alter Schule die Lebensmittelabteilung.
Es ist nicht so, dass es für das Verkaufspersonal besonders angenehm ist, im UG die Regale zu füllen oder an der Kasse zu sitzen. Lebensmittel einzukaufen scheint einfach ein notwendiges Übel zu sein, es braucht dazu kein Tageslicht. Wir finden, diese verstaubte Praxis ist klar zu hinterfragen.
Konzept der Zukunft: Das öffenliche Veloparking im UG, die Lebensmittel im Obergeschoss. Damit einher geht ein Impuls zu mehr Wertschätzung der Arbeit im Detailhandel.
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