Velo parkt mit Gleisanschluss

Velo und Ökonomie II

Die Veloschnellroute Limmattal ist volkswirtschaftlich empfehlenswert. Zu diesem Schluss kommt eine Kosten-Nutzen-Analyse. Es ist die erste Berechnung dieser Art in der Schweiz.

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Hintergrund

Je voller Strassen, Züge, Busse,Trams werden, umso mehr Pendler entdecken das Velo als attraktive Alternative. Damit dieser gesunde Trend anhält, ist eine zweckmässige und moderne Veloinfrastruktur mit möglichst direkten und unterbruchsfreien Verbindungen nötig. Die KNA hat eindeutig nachgewiesen, dass der Bau einer Veloschnellroute Limmattal wirtschaftlich sinnvoll ist. Weitere nicht zu beziffernde Faktoren (z.B. Entlastung des ÖV oder mehr Lebensqualität in den tangierten Gebieten) stützen dieses Ergebnis.

Das Potenzial der Verbindung von Schlieren nach Zürich ist hoch, nicht zuletzt deshalb, weil keine topografischen Hürden überwunden werden müssen. Nun ist entscheidend, dass auch Bevölkerung, Stadt, Politik und Wirtschaft die Veloschnellroute als echte Chance für die Region sehen. Mit der VSR Limmattal haben wir die Gelegenheit, pionierhaft einen Meilenstein in Richtung Velozukunft zu setzen.

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In Zahlen übersetzt

Damit Nutzen und Kosten einander sinnvoll gegenübergestellt werden können, müssen sie mit einem Geldbetrag beziffert («monetarisiert») werden. Einfach nachzuvollziehen ist das bei Bau- und Unterhaltskosten. Es wurden wie üblich bei Studien zu Strassenprojekten die Baukosten +/- 30% angenommen. Aber auch aus Zeit kann Geld werden, wenn dank kürzerer Reisen mehr Zeit für Arbeit und Freizeit zur Verfügung steht.

Beispiele für monetarisierbare Kriterien:

  • Bau und Unterhalt
  • Reisezeitveränderung - Umweltbelastung
  • Unfallkosten

Nicht alle Kriterien können so einfach in Geld umgerechnet werden. Während z.B. Baukosten relativ leicht zu beziffern sind, ist das für die Verbesserung der Lebensqualität im öffentlichen Raum durch weniger motorisierten Verkehr kaum möglich. Daher wird der Nutzen solcher Kriterien nicht umgerechnet, sondern umschrieben und fliesst auf diese Weise in die Beurteilung ein.

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Beispiele für sogenannte «nicht monetarisierbare» Kriterien:

  • Verbesserung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum durch die neue Infrastruktur.
  • Umsatzsteigerung des Detailhandels entlang der VSR aufgrund des unterschiedlichen Einkaufsverhaltens von Velofahrern und eines grösseren Potenzials für Laufkundschaft (auf dem Velo und zu Fuss).
  • Entlastung des Schienen- und Strassennetzes in den Spitzenstunden durch Verkehrsverlagerung auf das Velo.
  • Geringerer Flächenverbrauch von Velos verglichen mit anderen Verkehrsmitteln.

Mehr Informationen zum Thema unter velo.zh.ch/kna
Weiterer Artikel zum Velo und Ökonomie

Weiterführende Informationen
Warum 1 Meter Autobahn CHF 3000'000 kostet nzz.ch
 

Anlässlich der Rosengarten-Abstimmung

Bei der Kombination Strasse-Tunnel wird auf ein ähnlich ambitioniertes Projekt in Karlsruhe verwiesen. Der Strassenabschnitt von 2.6 km in Karlsruhe hat allerdings während der Umsetzung mit erheblichen Verzögerungen und Mehrkosten zu kämpfen. Basis der Berechnungen wurden 2008 gelegt. Das liegt weit zurück. Zusätzlch sind die verkomplizieren die Kreuzungen an der Oberfläche die auf 2020 vorgesehene Fertigstellung des Bauwerks. Grundsätzlich stellt sich die Frage nach dem Kosten-Nutzen-Verkhältnis, wenn in die Erde ausgewichen wird.

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Ein verlockendes Szenario wäre eine Untertunnelung von Schnellzug-Linien. Auf offenen Strecken scheint ein solcher Ausbau denkbar. Leider verschärft sich damit aber das Klumpenrisiko der Strasse an der Stadtgrenze. Genau da wird es aber teuer.

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Karsruhe baut einen Rosengartentunnel tagesanzeiger.ch

Geschrieben von VELOP.CH am Montag Januar 14, 2019

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