Velo parkt mit Gleisanschluss

Mal Veloweg, mal Gemischtnutzung der Fläche – den Königsweg gibt es nicht.

Normalerweise ist die Separierungslogik bei Autofahrern beliebt: Velos gehören weg von der Strasse – entweder auf separate Velowege, oder sie sollen kombiniert zusammen mit den Fussgängern geführt werden. Genau das war auch der Vorschlag des Binninger Gemeinderats: Im oberen Bereich des Neubadrains soll künftig bergauf ein gemeinsamer Fuss- und Veloweg entstehen, wegen der engen Platzverhältnisse allerdings nur 2,50 Meter breit. Bereits heute gilt dort Tempo 40. Der Umbau sollte nächsten Herbst zusammen mit nötigen Werkleitungssanierungen beginnen. Die Kosten betragen insgesamt rund eine Million Franken, für den Veloweg steuert der Bund etwa 200'000 Franken aus dem Agglomerationsfonds bei.

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Doch eine Mehrheit der Lokalpolitiker sehen in Mischflächen Velo/Fussgänger eine Konfliktzone und lehnen diese ab. Der Binninger Einwohnerrats sandte die Vorlage am Montag zurück an den Absender. So bemängelte Urs Brunner (SVP), die Velo- und Trottifahrer seien für Fussgänger gefährlich, auch die geplante Verengung der Strasse führe zu einer Staugefahr.

Auch Peter Sala (FDP) kritisierte die geplante Reduktion von neun auf sechs Parkplätze und verlangte Velostreifen statt des kombinierten Veloweges. Die CVP war gespalten, Fraktionssprecher Thomas Hafner bezeichnete die geplanten Strassenverengungen bei den Fussgängerstreifen ebenfalls als «gefährlich». Auch Daniel Zimmermann (FDP) warnte davor, auf 300 Metern Strasse insgesamt acht Verengungen für die dort täglich verkehrenden 7000 Autos einzuführen, zitiert die bzbasel.ch am 6.11.2019

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Was auf Gemeindestrassen nicht zu funktionieren scheint, bewährt sich hingegen auf Velopendlerrouten und Brücken. Videoanalysen der Quaibrücke am Zürichsee zum Beispiel zeigten, dass die Anlage sehr stark frequentiert wird und insgesamt gut funktioniert. Aufgrund der hohen Aktionsdichte sind aber auch konflikthafte Abläufe keine Seltenheit. Diese betreffen in erster Linie Begegnungen von Velofahrenden untereinander bzw. von Zufussgehenden und Velofahrenden. Konflikte zwischen Velos und Fahrzeugen auf der angrenzenden MIV-Spur kommen praktisch keine vor.

In der Gesamtbeurteilung lässt sich für die Quaibrücke keine Notwendigkeit für zusätzliche Sicherungsmassnahmen zwischen Radweg und MIV-Spur ableiten. Das Aufzeigen einer möglichen Ausgestaltung einer Sicherungsmassnahme auf der Quaibrücke und den damit verbundenen, zu erwartenden Wirkungen, gibt Hinweise darauf, dass eine solche im Regelfall mehr und z.T. erhebliche Nachteile erwarten lässt. Sicherungsmassnahmen können allenfalls als lokale Massnahme sinnvoll sein, wenn nachweislich ein erhebliches Gefahrenpotential besteht, das damit entschärft werden kann. In Anbetracht der Nachteile muss bei der Prüfung zur Umsetzung von Massnahmen jedenfalls eine sorgfältige Abwägung erfolgen, schreibt verkehrsteiner.ch.

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Mischzone an der Tramhaltestelle Eglisee, an übersichtlichen Stelle funktioniert das sehr gut (Bild links). Fahrspur trennen an der Tramhaltestelle St. Alban-Tor (Bild rechts). Die Verkehrsplaner mögen Randsteine, In der Sommerhitze flüchten sich Fahrgäste in den Schatten der Bäume. Dazu müssen sie einen Veloweg überqueren.
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Mit einem neuen Verkehrsregime in Kernzonen ist der Kampf der Fussgänger gegen die Velofahrer entbrannt. Solche Zonen sind beispielsweise Quartiersstrassen wo Tempo 20 oder im Schrittempo gilt, in Begegnungszonen, die Strasse mit Sperrzeiten oder Nachtfahrverbot, Umwelt-, Fussgängerzone, die weisse, blaue Zone oder solche mit grundsätzlichem Parkverbot. Wie Signalisieren, wenn noch zahlreiche Ausnahmeregelungen dazu kommen? Hierzu lesen Interessierte, Semiotiker und Gestalter den Vorschlag Verkehrssignale in Verkehrsberuhigter Zone.

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Velo-Bypass bei Stau: Autokolonnen dicht erzeugt viel Lärm und Staub an der Haltestelle zum Nachteil der ÖV-Benutzer.
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https://www.verkehrsteiner.ch/zurich-quaibrucke-zweirichtungsradweg/
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Geschrieben von VELOP.CH am Mittwoch November 6, 2019

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