Während beim Veloschwerpunkt Ost mit dem Nauentor verbindliche Zusagen ausgehandelt werden konnten, bleibt es beim Elsässertor spannend. Gemäss Projektleiter Verkehrsplanung vom Amt für Mobilität werden jetzt mögliche Veloquerungen (Beantwortung der parlamentarischen Interpellation betreffend Verbesserungen bei der Veloquerung des Bahnhofs SBB) mit der SBB diskutiert. Auch der Bedarf an VeloPP ist ein Thema, darf die Planungsgruppe Gundeldingen anlässlich einer Präsentation am 15.5.23 erfahren, Lösungen werden aber noch keine angeboten. Die Verkehrsführung der Velospur ab Margarethenbrücke zu einer möglichen Velostation im Elsässertor ist noch nicht angedacht. Die Planer setzen die Planung des Veloschwerpunkts West (siehe nachfolgenden Kasten) und die dringend benötigten VeloPP mit Gleisanschluss einfach aus.
Gesetzt ist: Der Regierungsrat sieht in seiner Antwort auf die oben erwähnte Interpellation unter aktiven Einbezug von Quartierorganisationen und Interessenverbänden vor, Varianten aus Sicht der Betroffenen beurteilen zu können. Auch wenn die Aufgabe komplex ist, VELOP.CH versucht die Variante einer provisorischen Velobahn mit Anschluss an eine Velostation im Elsässbahnhof oder Elsässertor-Parking zu skizzieren. Die Anregung geht auf die mittels Petition von Pro Velo und der Planungsgruppe geforderte Velobahn zurück, welche gleichzeitig mit der provisorischen Passerelle hätte geplant werden sollen.
.Ausbilck 2035
Dem Synthesebericht Zukunft Bahnknoten Basel vom 18. April 2017 entnommen: Im Bereich des zukünftigen Markthallenplatzes werden heute je nach Jahreszeit schätzungsweise bis zu ca. 1‘000 Velos wild parkiert. Durch den Bau der Personenunterführung West und die neue Margarethenbrücke mit direkten Abgängen zu den Perrons wird der Bedarf an Veloabstellplätzen in diesem Bereich weiter zunehmen. Ziel ist, den neuen Markthallenplatz frei von parkierenden Velos zu halten und die ganze Fläche den Fussgängern zur Verfügung zu stellen. Es sollen deshalb ca. 2‘500 unterirdische Veloabstellplätze geschaffen werden. Für die Lage und die Zufahrt eines neuen Veloparkings wurden verschiedene Varianten untersucht. Als Bestvariante soll folgende Anordnung weiterverfolgt werden:
Das 1. Parking-Untergeschoss des Elsässertorgebäudes wird in ein Veloparking mit einer unterirdischen Erweiterung unter dem Markthallenplatz umgebaut. Die Umnutzung setzt das Einverständnis der Eigentümerin des Elsässertorgebäudes voraus. Ansonsten muss das gesamte Veloparking unter Allmend (unter dem Markthallenplatz) gebaut werden.
Die Erschliessung des Veloparkings erfolgt von Westen ab der Viaduktstrasse (westlich des Knotens Markthalle) und von Osten ab der Centralbahnstrasse. Durch die Lage der Zufahrten kann der Knoten Markthalle vom Veloverkehr entlastet werden.
Die Kosten für das Veloparking werden auf CHF 19.5 Mio. geschätzt (exkl. MwSt., Kostengenauigkeit ±30%).
.Absichtserklärung des Kantons und der SBB zur Realisierung zusätzlicher Veloabstellanlagen im Bahnhofsumfeld
Zur Erfüllung der Vorgaben des Gegenvorschlages zur Städteinitiative ist der Kanton Basel-Stadt verpflichtet, den ÖV und den nicht motorisierten Individualverkehr zu stärken. Im Rahmen dieser Planungen sieht der Kanton deshalb die Realisierung zusätzlicher Veloabstellanlagen im Bahnhofsumfeld vor schreibt der Kanton Basel Stadt 2012. Das Ziel sei es, einen Veloschwerpunkt Ost und Veloschwerpunkt West voranzutreiben. Quelle: Absichtserklärung des Kantons Basel-Stadt und der SBB (PDF), siehe auch Artikel Basler Velokonzept.
2023 gewinnt ein Veloschwerpunkt Ost ENDLICH Kontouren. Noch nicht in der Planungsrealität angekommen scheint der Veloschwerpunkt West (Bild unten). Die Velos werden nach Auflösung des Geräteschuppens 2005 zwischen den Birken vor den Elsässertor abgestellt (siehe Strukturanalyse der Parkfläche am Gleisfeld). Das wollen wir korrigieren und fordern die Studie zur Realisierung einer Velostation im UG. Siehe auch Artikel Margarethenbrücke
Parlamentarier fordern Velohochbahn beim Bahnhof SBB
Mit dem Bau des Elsässertors sind zahlreiche VeloPP verschwunden. Fehlende Zustimmung des Eigentümers sowie eine sicherer Anschluss verunmöglichten bisher den Plan einer Velostation im Elsässertor umzusetzen. Mit einer Velobahn wäre zumindest der Anschluss gelöst. Zusätzlich wäre die im Konzept Stadtraum Bahnhof SBB skizzierten VeloPP auf den Perrondächern erreichbar. Siehe Testfahrt auf facebook.com.
Die hier angedachte Velohochbahn ist breit abgestützt, auch von Parteien, welche die Velos gerne auf Wegen abseits Verkehrsachsen verbannt haben wollen. Die Zustimmung ist darum von der Velolobby durchzogen. Die Denkmalpflege und das BAK hingegen müssten eine Velobahn parallel zur prov. Passerelle geführt theoretisch genehmingen, die rechtliche Grundlage dafür sind ja identisch mit derjenigen der provisorischen Fussgängerpasserelle. Ob die Velobahn der Urb-X als Provisorium eignet, kann hier unter Beweis gestellt werden. Die Velobahn als definitive Brücke installiert hätte bei der Denkmalpflege einen schweren Stand.
Eine provisorische Velobrücke über die Bahngeleise ist sehr sinnvoll, weil während dem Neubau der Margarethenbrücke sowie dem im gleichen Zeitraum laufenden Bau des Projekts Nauentor auch auf der Peter Merian-Brücke mit erheblichen Verkehrseinschränkungen für den Langsamverkehr zu rechnen ist. Die provisorische Velopasserelle sollte so lange bestehen bleiben, bis auf der Peter-Merian- und Margarethenbrücke wieder genügend Kapazität für den anfallenden Veloverkehr besteht, schreiben der initianten der Motion 23.5452.01.
Langjährige Beobachter dürfen sich über das Engagement über die Quartiergrenzen hinaus freuen. Bedauerlich hingegen ist das vom Kanton vorgenommene Themensplitting. Die Veloquerung und VeloPP gehörten thematisch eigentlich zusammen und waren ursprünglich auch unter dem Veloschwerpunkt West zusammengefasst (siehe Kasten oben).
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