Es ist sehr, sehr ärgerlich, dass ausgerechnet um den Bahnhof SBB herum beim Erstellen neuer Bürohäuser rentable Parkraumbewirtschaftung für Autopendler ein Thema ist, Veloparkraumbewirtschaftung hingegen nicht. Platz für komfortable Veloparkplätze – ebensolche PP für Mitarbeiter der SBB, Lokführer, Zugbegleiter, SBB Cargo, Post etc. – kommen abhanden.
Hier möchte VELOP.CH bei Um- und Neubauten am Gleisfeld mitreden, Lösungen für den Veloparkraum vorbringen, die auch für Immobilienbewirtschafter von Interesse sein könnten.
.(Update 9.5.2019 und 12.8.2020) Anlässlich einer Veranstaltung der neuen Gruppe Bahnhof sagt Thomas Staffelbach von SBB Immobilien, dass die Fussgängerströme mittel-/langfristig von den Geleisen nebst der bestehenden Passerelle an eine provisorische Passerelle an die Markhalle und eine verbreiterte Margarethenbrücke geführt werden. Dieselben Vorschläge wurden zur Vernehmlassung Stadtraum Bahnhof vorgelegt.
Die gute Idee hat einen Haken: Es stinkt und lärmt an der Viaduktstrasse! Ohne Reduktion der Abgase ist der Plan klar ein Rückfall in Zeiten, als sich die Fussgänger selbst auf dem Centralbahnplatz ihren Weg zwischen Expressgut oder Autokolonnen suchen mussten. Bahn-Drämmli, Drämmli-Drämmli, Bahn-Velo, Bahn-Fussgänger – alles emissionsfrei. Pendler, welche nachhaltige Mobilität nutzen und dafür bezahlen, haben ein Recht auf gute Luft.
.Warum kein Busbahnhof an der Gartenstrasse? Der Projektleiter Mobilitätsplanung Kanton Basel-Stadt schreibt auf Anfrage: Die von velop.ch gezeigte Führung des Busses (Bild links) sei nicht möglich. Das heisst, es müssten Anpassungen an Kreuzungen und Strassen vorgenommen werden.
Zudem wäre der Standort weiter entfernt als die heutige Bushalteselle. Der Bund und die Kantone planen einen Anschluss des Euroairports EAP an das S-Bahn-Netz der Region. Eine Busverbindung vom Bahnhof an den EAP ist dann vermutlich in der heutigen Form nicht mehr sinnvoll.
Kommentar: Der Verkehrsfluss an der Markhalle ist hoch, Anpassungen der Strasse für Doppelgelenkbusse ist auch an der Stelle nötig. Dass der Postreiterbau als Bussschlaufe bestens funktionert, konnte während der Gleiserneuerungsarbeiten am Centralbahnplatz beobachtet werden (Bild nachfolgend oben). Der Vorschlag entschärft das gefährliche Kreuzen der Velo- und Fussgängerströme auf der Wendeschlaufe am Centralbahnplatz, was gemäss der Studie 'Stadtraum Bahnhof Basel SBB' beim Markthallenplatz als eines der Ziele erwähnt ist.
.Parkplatzabbau, Velo-Highways und Tempo 30 – so krempelt Links-Grün die Stadt um: [...] Im neuen Richtplan plant der Stadtrat gleich sechs neue Busstrecken, die meisten davon in Zürich-Nord, um die Quartiere besser zu erschliessen. Weitere drei Strecken will der Stadtrat verlängern. Die Quartierbuslinien sollen die Wohngebiete besser erschliessen und Anschlüsse an das übergeordnete Tram- und Busnetz schaffen. Dabei soll auch vermehrt auf Elektrobusse gesetzt werden.
Auch im Fern- und Regionalverkehr will der Stadtrat noch stärker auf den Bus setzen. So soll am Bahnhof Altstetten mittelfristig ein Reisebus-Terminal entstehen, der den Busbahnhof Sihlquai ersetzt. Zudem will er am Hauptbahnhof und an touristischen Orten in der Stadt Haltestellen für Reisebusse einplanen. Gegen alles, was mit dem Reisebusverkehr zu tun hat, wehrt sich die GLP. Das gehöre nicht in einen kommunalen Richtplan, weil der Regional- und Fernverkehr kantonal geregelt werden müsse. tagesanzeiger.ch (Paywall) vom 25.6.2021
.Flixbus gegen SBB: Der grosse ÖV-Kampf findet auch im Kleinen statt – auf einem zugestellten Parkplatz Die grasgrünen Busse von Flixbus sind im Zürcher Stadtbild längst zu einem vertrauten Anblick geworden. Zuletzt auch in Oerlikon, wo auf dem unansehnlichen, etwas verlassenen Parkfeld zwischen Regensbergbrücke, Bahnhof und Hofwiesenstrasse Abend für Abend eines der Gefährte parkiert wird. Pikantes Detail: Das Areal gehört ausgerechnet den SBB, die mit der deutschen Busgesellschaft für Reisen nach München oder Mailand in harter Konkurrenz stehen. NZZ vom 27.06.2018
Die Städte tun sich schwer mit einem neuen Angebot im öffentlichen Verkehr. Knackpunkt sind die Halteorte. Die Gretchenfrage lautet: am Bahnhof oder am Stadtrand? NZZ vom 27.9.2017
Der Fernbus soll künftig direkt in die Stadtzentren fahren. André Kirchhofer, Vizedirektor des Nutzfahrzeugverbands Astag sagt dazu: «Ja, es braucht Carhalteplätz für Fernbusse, für den privaten Reisebusverkehr – möglichst im Zentrum der Städte. Wir sind uns aber bewusst, dass das ein schwieriges Unterfangen ist», sagt er. In der Innenstadt sei das nicht möglich, heisst es aber vom Städteverband. Direktorin Renate Amstutz erklärt: «Wir dürfen nicht vergessen, dass in den meisten Städten bereits heute die räumlichen Verhältnisse kaum eine grössere Menge haltender Fernbusse an den Bahnhöfen oder an den Bushöfen zulassen würden.» Deshalb denkt Amstutz eher an Standorte am Rand der Städte, in Autobahnnähe. «Entscheidend ist, dass diese Haltepunkte ausreichend an den öffentlichen Verkehr angebunden sind – zum Beispiel mit einem Bus, der ins Stadtzentrum fährt oder dass sie in der Nähe einer S-Bahn-Haltestelle liegen.» So brächte das zusätzliche Fernbusangebot nicht zusätzlichen Verkehr in die Innenstädte.
SRF News Schweiz vom 20.10.2017
Die Fernbusstation im Hinterhof? «Das ist keine gute Visitenkarte für Touristen, die in die Schweiz kommen», kritisiert Kirchhofer. Er sähe es gern, wenn alle Busunternehmen die öffentlichen Haltestellen benutzen dürften. «Die Erfolgschancen der Fernbusse sind umso grösser, je besser und zentraler die Haltestellen sind», gibt er zu bedenken. Doch würde dadurch nicht der bestehende öffentliche Verkehr zu stark konkurrenziert? «Das ist eine politische Grundsatzdebatte, die man hätte führen müssen, bevor der Bund Fernbussen Konzessionen erteilt», sagt Kirchhofer. AZ-Medien / Nordwestschweiz am 27.2.2018
.Während die Strassenbahn boomt und die Dieselloks ausrangiert sind, wie geht es weiter mit der Föderung der Elektromobilität? Warum sind in anderen Ländern mehr Elektroautos im Verkehr zu sehen als in der Schweiz? Gewiss ist der Preis eines Neuwagens mitentscheidend: Ein Elektro-VW Golf kostet in der Schweiz CHF 4'000.– mehr als die Benzinvariante. Wer sich einen Renault zulegen möchte, bezahlt für einen elektrischen Zoe zum vergleichbaren benzinbetriebenen Clio sogar CHF 10'000.– mehr. In Norwegen beispielsweise ist eine Elektro-Variante nur CHF 1'300.– bis 1'800.– teurer. Grund dafür ist die Befreiung der Elektrofahrzeuge von der Mehrwertsteuer. Norweger profitieren zusätzlich an tieferen Betriebskosten, dazu zählen Rabatte beim Tanken, Gratisparken, Gratisbeförderung auf Fähren sowie die Öffnung der Busspuren für Elektrofarzeuge bei Stau. Auch bei der Infrastruktur punktet Norwegen: Auf Hauptstrassen sind alle 50 km Schnell-Ladesrationen installiert. Zudem ist bei Stau die Öffnung der Busspuren für Elektrofarzeuge verordnet. Darüber hinaus hat das Parlament beschlossen, dass ab 2025 nur noch Elektroautos zugelassen werden sollen. Quelle: K-Tipp
.Das forum-elektromobilitaet.ch (gegründet 2010 als Kompetenzzentrum von Astra und TCS) schlägt in ihrer Roadmap als Massnahmen zur Förderung der Elektromobilität bis 2020 angebotsseitig die Senkung der Herstellungskosten der Elektrofahrzeuge vor, um damit auf das Preisniveau ähnlich ausgestatteter Verbrenner zu kommen. Als nachfrageseitige Massnahmen attestiert das forum die frühzeitige Bestellpolitik von Firmenflottenbetreibern sowie den Aufbau eines Nachfragesogs bei privaten Kundinnen und Kunden durch Testmöglichkeiten, Mobilitätsberatung und objektiver Berichterstattung grösstmögliche Wirkung zum Erreichen der Ziele. 2012 nennt sich das forum eletromobilität neu swiss-emobility.ch und ist nun von Amag bis zu Solarspar ein breit aufgestellter Verband. Trotzdem oder gerade darum hinken die Ambitionen denjeniger andere Länder hinterher. Die Motorfahrzeugsteuer für Elektroautos ist in jedem Kanton anders geregelt, die meisten privilegieren Elektroautos, aber auch diskriminierende Steuerpraktiken existieren. Die Steuer- und Abgabepolitik im Bereich der Motorfahrzeuge ist Kompetenz der Kantone, wird in der aktuellen Roadmap als Problem erkannt. Bis Ende 2020 soll jeder zehnte verkaufte Neuwagen in der Schweiz ein sogenanntes Steckerfahrzeug sein [...]. Bei durchschnittlich 300'000 Neuwagen pro Jahr sind das etwa 30'000 Stück. 2018 lag der Anteil bei 3 Prozent, also ungefähr 9000 Stück, hält das Instituts für Wirtschaft und Ökologie an der Universität St. Gallen in ihrer neuesten Studie fest. Quelle: tagesanzeiger.ch
Der VCS auf der anderen Seite des politischen Spektrums engagiert sich für eine Steigerung des Marktanteils des öffentlichen Verkehrs (öV) gegenüber dem motorisierten Individualverkehr (MIV). Öffentliche Verkehrsmittel werden schon lange und erfolgreich elektrisch betrieben (Bahn, Tram und Trolleybus) und produzieren weit weniger Emissionen pro Kopf als der motorisierte Individualverkehr. [...] Der VCS vertritt die Ansicht, dass die Elektrifizierung des motorisierten Individualverkehrs Chancen bietet, aber keineswegs eine befriedigende Antwort auf die Frage nach der vernünftigen und vertretbaren Begrenzung des Verkehrswachstums.
Update vom 8.11.2022: Die Perrons des Basler Bahnhofs SBB sollen aus dem Raum Margarethenbrücke mit Lift und Treppen besser erschlossen werden. Geplant ist eine neue 15 Meter breite Fussgängerbrücke. Die Inbetriebnahme der auf östlicher Seite unmittelbar an die Margarethenbrücke anschliessenden Bauwerks ist auf 2037 geplant. Sie soll die Perrons über die gesamte Breite mit Treppen, Rolltreppen und Doppelliften verbinden.
Wie die SBB mitteilen, sind dazu umfangreiche Bauarbeiten nötig. So müssen die fünf Perrons an den Gleisen 4 bis 12 nach Westen verlängert werden. Zu diesem Zweck soll der französische Bahnhofsteil ("Bahnhof SNCF") abgebrochen werden. Die SBB sprechen von einem "Rückbau des französischen Bahnhofsteils". Die Gleise im Bahnhof SNCF enden somit nicht mehr am heutigen Ort, vielmehr werden sie in den Bahnhof Basel SBB integriert und durchgebunden.
An dessen Anfang ist ein Gestaltungswettbewerb geplant. Die SBB will diesen im zweiten Halbjahr 2023 via siamp.ch ausschreiben, der Beschaffungsplattform des Bundes und der bundesnahen Unternehmen.
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